(Meldung ausgebaut)
Baar (awp) - Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika wächst momentan vor allem dank einer grossen Akquisition. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt schwierig und negative Währungseffekte haben belastet. Gleichwohl hat das aus eigener Kraft erzielte Wachstum zugenommen.
Von Januar bis September steigerte Sika den in Lokalwährungen ausgedrückten Umsatz um 9,1 Prozent auf 8,91 Milliarden Franken. Dazu trug vor allem der im Mai 2023 gekaufte Mitbewerber MBCC aus Deutschland bei: Den Akquisitionseffekt beziffert Sika am Freitag in einem Communiqué auf 8,1 Prozent.
Auf der anderen Seite hat der starke Schweizer Franken stark zugesetzt: In Schweizer Franken gerechnet wuchsen die Verkäufe um lediglich 5,5 Prozent.
Eigenes Wachstum beschleunigt
Wenn die Baubranche rund um den Globus stockt, leiden auch ihre Zulieferer wie Sika. Das Wachstum aus eigener Kraft hat sich aber im dritten Quartal auf 1,7 Prozent verbessert, betonte Sika in dem Communiqué.
Im ersten Jahresviertel hatte Sika organisch noch um lediglich 0,2 Prozent zugelegt. Damit habe der Konzern mit seinen Produkten, die etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Baumaterialien verwendet werden, erneut Marktanteile gewonnen.
Hohe Rohstoffkosten verdaut
Bei der Profitabilität konnte Sika - unter anderem dank Effizienzsteigerungen und Synergieeffekten aus der MBCC-Übernahme - deutlich zulegen. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA stieg um 13,2 Prozent auf 1,70 Milliarden Franken. Die entsprechende Marge erreichte 19,1 Prozent (VJ 17,8%).
Unter dem Strich verzeichnete Sika einen noch deutlicheren Sprung. So stieg der Reingewinn um 25,3 Prozent auf 922,6 Millionen.
Das Unternehmen betonte in dem Zusammenhang die zuletzt deutlich auf 54,7 Prozent verbesserte Materialmarge. Diese lag vor zwei Jahren noch unter 50 Prozent. Mit der Materialmarge wird ausgedrückt, wie viel vom Nettoumsatz nach Abzug des Materialaufwands als Bruttoergebnis übrig bleibt.
Damit erreicht Sika wieder eine Profitabilität wie vor dem scharfen Anstieg der Rohstoffpreise im Nachgang der Corona-Krise.
In Asien gebremst
Nach Regionen betrachtet nahm Sika in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) in Lokalwährungen 9 Prozent mehr ein - die Anzeichen deuteten auf eine leichte Belebung hin. Auch in Deutschland habe Sika "erste positive Wachstumsimpulse" gesehen.
Das Wachstum in der Region Americas fiel mit 12,2 Prozent derweil etwas tiefer als im Vorjahr aus. Der Trend sei vor allem in den USA von staatlich geförderten Infrastrukturprojekten sowie von Projekten zur Rückverlagerung von Produktionsanlagen gestützt worden.
In der Region Asien/Pazifik ist Sika noch um 4,7 Prozent gewachsen, nach 13,1 Prozent im Vorjahr. Im wichtigen Markt China habe das Unternehmen im Distributionsgeschäft ein "leichtes" Wachstum verzeichnet, während das Projektgeschäft rückläufig gewesen sei.
Die Prognosen für das laufende Jahr werden bestätigt. Demnach will Sika 2024 in Lokalwährungen um 6 bis 9 Prozent wachsen und den Betriebsgewinn EBITDA überproportional steigern.
ra/kw