Zürich (awp) - Der Kampf um die Kontrolle der Immobilienfirma Novavest Real Estate geht in eine weitere Runde. Der Novavest-Verwaltungsrat lehnt die vorgeschlagenen Wechsel in dem Kontrollgremium weiterhin ab. Die vom Minderheitsaktionär MV Immoxtra Schweiz Fonds geforderte ausserordentliche Generalversammlung (ao GV) wurde derweil auf den 17. Januar 2025 terminiert.
Der Verwaltungsrat lehne den Antrag des Minderheitsaktionärs MV Immoxtra Schweiz Fonds, drei gewählte Verwaltungsratsmitglieder abzuwählen und diese durch drei eigene Kandidaten zu ersetzen, weiterhin entschieden ab, teilte Novavest am Dienstag mit. MV hält derzeit gut 15 Prozent an Novavest.
Die drei zur Wahl vorgeschlagenen Kandidaten würden ausschliesslich die Interessen des Minderheitsaktionärs und nicht die Interessen der Gesellschaft und ihrer unabhängigen Aktionäre vertreten, heisst es zur Begründung.
Auch der Antrag auf Anpassung von Artikel 3a der Statuten werde zurückgewiesen, so der Novavest-VR weiter. Die beantragte Statutenänderung schränke den Handlungsspielraum der Gesellschaft in Bezug auf das von der Generalversammlung 2024 genehmigte Kapitalband drastisch ein, was den Interessen der unabhängigen Aktionäre widerspreche, heisst es dazu.
MV Immoxtra "verletzt Mandat der Anleger"
Zudem verletzt das Vorgehen des MV Immoxtra Schweiz Fonds aus Sicht des Verwaltungsrats das Mandat der eigenen Fonds-Anleger. Denn Immoxtra komme damit seiner Verpflichtung, ausschliesslich als passiver Fonds zu agieren, nicht nach. Der Fonds dürfe keinen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsleitung der von ihm gehaltenen Beteiligungen ausüben.
Die Caceis Bank hatte im Auftrag ihres Anlagefonds MV Immoxtra Schweiz Fonds die Einberufung einer aoGV gefordert und will drei Verwaltungsräte, darunter auch den Präsidenten Thomas Sojak, durch eigene Leute ersetzen. Begründet werden die Anträge "im Wesentlichen" mit der unbefriedigenden Kursentwicklung der Novavest-Aktie.
Novavest hatte vergangenen Sommer mit dem Mitbewerber SenioResidenz fusioniert. Derzeit notiert die Aktie bei 35 Franken und damit auf dem Niveau vom Jahresanfang. Derweil hat der Branchenindex rund 16 Prozent zugelegt.
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