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Mobilezone schockt Anleger mit Gewinnwarnung

(Zusammenfassung)

Zürich (awp) - Mobilezone hat die Märkte mit einer Gewinnwarnung geschockt. Vor allem das Deutschlandgeschäft hat dem Unternehmen die Bilanz verhagelt. Mit Restrukturierungen und Stellenstreichungen will das Unternehmen nun gegensteuern.

Seine Finanzziele für 2024 hat Mobilezone kassiert. Konkret rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang auf 960 bis 990 Millionen Franken nach etwas über 1 Milliarde im Vorjahr.

Den grössten Rückschlag gibt es jedoch beim bereinigten Betriebsgewinn (EBIT). Hier erwartet der Konzern nur noch 52 bis 57 Millionen Franken, nachdem bisher 68 bis 75 Millionen Franken in Aussicht gestellt wurden. Im Vorjahr hatte Mobilezone noch einen Betriebsgewinn von 65,7 Millionen Franken erzielt. Schuld am Taucher sind neben dem schlechten Deutschland-Geschäft auch eine Reihe von Einmaleffekten, darunter Abschreibungen.

An der Börse kam die Gewinnwarnung von Mobilezone schlecht an. Die Aktie brach regelrecht ein. Am Mittag standen die Papiere um fast 15 Prozent im Minus. Damit haben die Mobilezone-Titel ihr ganzes Kursplus in diesem Jahr vernichtet und notieren um über 10 Prozent tiefer als Ende 2023.

Für Analysten sind die Abschreibungen überraschend gross ausgefallen. Zudem erstaune nicht, dass Mobilezone das EBIT-Margenziele für 2025 sistiert habe. Mit 8 Prozent sei dieses viel zu ambitioniert gewesen, schrieb ein ZKB-Analyst.

Deutschlandgeschäft schwächelt

Vor allem das schwächere Deutschlandgeschäft zwang das Unternehmen zu einer Korrektur der Erwartungen. Der starke Wettbewerb, vor allem im Online-Geschäft, habe die Margen deutlich unter Druck gesetzt.

Teilweise habe das Unternehmen sogar Verlustgeschäfte machen müssen. "Die Margen sind das Problem, nicht die Volumen", sagte dazu Markus Bernhard, Exekutiver Delegierter des Verwaltungsrats von Mobilezone, an einer Telefonkonferenz.

Auch der erhoffte Schub durch den Start des neuen iPhones sei ausgeblieben, ergänzte Mobilezone-Deutschland-Chef Wilke Stroman. Die ohnehin schon tiefe Marge in Deutschland dürfte daher auf 3,1 bis 3,3 Prozent von 4,2 Prozent im Vorjahr sinken.

Auch für das Geschäft in der Schweiz erwartet Mobilzone einen Umsatzrückgang von knapp 10 Prozent im Vertragsgeschäft und von 5 Prozent im Zubehörgeschäft. Jedoch sei das Vorjahr auch ausserordentlich stark gewesen, hiess es einschränkend. Die EBIT-Marge solle dagegen auf rund 12,5 Prozent steigen nach 11,7 Prozent im Vorjahr.

Margenverbesserung in Deutschland angestrebt

Mit zahlreichen Massnahmen will Mobilezone die Margen in Deutschland wieder steigern. Dazu hat das Unternehmen bereits Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet, die auch einen Personalabbau beinhalten. Zudem sollen Bereiche zusammengelegt und die Organisation gestrafft werden. Zum Ausmass der Stellenstreichungen sagte die Konzernspitze nichts.

Zudem soll in Deutschland künftig der Fokus stärker auf das Geschäft als virtueller Mobilfunknetzbetreiber (MVNO) gelegt werden. Und bei anstehenden Neuverhandlungen von Verträgen sollen bessere Margen herausgeholt werden. Verlustgeschäfte will Mobilezone keine mehr machen. Dafür werde man auch auf gewisse Geschäfte verzichtet, betonte Bernhard weiter.

Dividende bleibt stabil

Ob die Massnahmen die gewünschte Wirkung zeigen würden, könne aber erst in einigen Monaten gesagt werden. Eine Finanzprognose für 2025 sei daher auch erst mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen im kommenden März möglich, sagte Bernhard weiter.

Immerhin will der Verwaltungsrat die Dividende mit 0,90 Franken pro Aktie stabil halten und folgt damit seiner Ankündigung von Anfang Jahr. "Das Unternehmen verfügt über ein starkes, resilientes Geschäftsmodell und ein über die letzten Jahre stark diversifiziertes Angebotsportfolio", begründete Bernhard den Entscheid.

cg/jb