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Sandoz-Chef sieht Machtwechseln in den USA gelassen entgegen

Zürich (awp) - Vom anstehenden Machtwechsel in den USA befürchtet Sandoz-Chef Richard Saynor keine grösseren Auswirkungen für sein Unternehmen. "Wir sind nicht Big Pharma", und das Unternehmen stünde damit nicht direkt im Fokus, wie er in einem Interview mit "CH Media" am Samstag sagte.

Zudem würden sowohl Demokraten als auch Republikaner eine bessere Versorgung zu faireren Preisen für die Bevölkerung anstreben. "Das will ich auch. Ich finde es ebenfalls irritierend, wie sich die Hersteller der Originalpräparate in den USA verhalten", so Saynor weiter.

Besonders problematisch sieht er die Gesundheitsunternehmen in den USA, die als Zwischenhändler agieren. Sie würden "viel Geld verlangen, ohne dass Patienten davon einen Mehrwert haben" und die Situation damit zusätzlich verschärfen, sagte Saynor.

Zudem würden die Firmen keinen Mehrwert schaffen und die Preise nur nach oben treiben. Er plädierte daher dafür, dass das US-Gesundheitssystem "grundlegend neu gedacht" werden müsse.

Insgesamt seien die USA ein sehr harter Markt für Generikahersteller. "Es kann nicht viel schlimmer werden. Aber es gibt Chancen, dass es substanziell besser wird", zeigte Saynor optimistisch.

Auch die von Trump ausgerufene "Amerika First"-Politik betreffe Sandoz nicht direkt. "Nehmen wir das Beispiel der Antibiotika. Die USA können entweder Antibiotika aus Europa kaufen oder aus Asien. Mehr Auswahl gibt es nicht", so Saynor.

Niemand würde laut Saynor 2 bis 3 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um eine Antibiotika-Fabrik in den USA aufzubauen. Wenn die Zölle also zu hoch ausfallen sollten, dann würden die US-Patienten keine Medikamente mehr erhalten. "Das ist nicht akzeptabel", so Saynor weiter.

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