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St. Gallen (awp) - Raiffeisen-Schweiz-Chef Heinz Huber nimmt bereits zum Jahreswechsel seinen Hut. Damit ist die nach der UBS zweitgrösste Bankengruppe der Schweiz auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung.
Nach fast sechs Jahren trete Huber per 31. Dezember 2024 von seiner Funktion als Vorsitzender der Geschäftsleitung zurück, teilte Raiffeisen Schweiz am Mittwoch mit. Per Juli 2025 wolle er in die strategische Führungsebene wechseln und Präsident der Graubündner Kantonalbank (GKB) werden.
Am 1. Januar 2025 wird für ihn Christian Poerschke, Leiter des Departements Finanzen und Services und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Raiffeisen Schweiz, interimistisch übernehmen. Der Verwaltungsrat habe den Nachfolgeprozess in die Wege geleitet.
Ausbau des Geschäfts
"Heinz Huber hat den Vorsitz der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz in einer sehr anspruchsvollen Zeit übernommen und das Unternehmen stets umsichtig und mit ruhiger Hand erfolgreich geführt", lässt sich Verwaltungsratspräsident Thomas Müller in der Mitteilung zitieren. Das gesamte Aufsichtsgremium danke ihm "für seinen grossen Einsatz".
Huber war seit dem 7. Januar 2019 Chef von Raiffeisen Schweiz. Er habe in dieser Zeit die Weiterentwicklung der Bankengruppe wesentlich mitgeprägt, hiess es weiter. In den vergangenen sechs Jahren baute Raiffeisen alle Geschäftsfelder aus.
Damit erreichte der Ertrag im vergangenen Jahr 4,1 Milliarden Franken (+15%). Den Gewinn steigerte Raiffeisen Schweiz um 17,7 Prozent auf 1,39 Milliarden. Die genossenschaftlich organisierte Bankengruppe mit knapp 220 Raiffeisenbanken beschäftigt über 11'000 Mitarbeiter.
Fanconi-Nachfolger
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hatte Ende Juli bekanntgegeben, dass Bankpräsident Peter Fanconi vorzeitig per PS-Versammlung 2025 zurücktrete. Wiedergewählt war er ursprünglich für eine dritte Amtszeit von 2022 bis Ende März 2026.
Fanconi kam zuletzt im Zusammenhang mit der umstrittenen Kreditvergabe der GKB an die kollabierte österreichische Immobiliengruppe Signa von Investor René Benko unter Druck. Der diesbezüglich in Auftrag gegebener Prüfbericht hatte den Präsidenten allerdings entlastet.
ys/rw