FRANKFURT (awp international) - Die Autoindustrie muss sich nach Ansicht des weltgrössten Autozulieferers Bosch auch im kommenden Jahr auf ein schwieriges Geschäft einstellen. "In unserer Planung nehmen wir an, dass die globale Fahrzeugproduktion um maximal ein Prozent wachsen wird", sagte Bosch-Finanzchef Markus Forschner im Interview der "Börsen-Zeitung" (Freitag).
Insbesondere den Heimatkontinent sieht der Manager als einen Bremsklotz: "Für Europa stellen wir uns auf ein weiteres sehr schwieriges und konjunkturschwaches Jahr ein." Die Fahrzeugproduktion habe hier 2023 fast ein Viertel unter dem Niveau von 2017 gelegen, in diesem Jahr dürfte sie um vier Prozent unter dem Vorjahreswert liegen. In China könnten die Massnahmen der Regierung aber Wirkung zeigen und das Wachstum beleben, in den USA reche er ebenfalls mit einem etwas stärkeren Wirtschaftswachstum, sagte Forschner.
Seit gut einem Jahr kündigt der Technologiekonzern immer wieder an, Stellen zu streichen. Bis Ende 2032 könnten bei Bosch weltweit mehr als 12.000 Jobs wegfallen. In Deutschland sind gut 7.000 Stellen betroffen. Der Grossteil davon entfällt auf die Zuliefersparte. "Eine weitere Anpassung können wir prinzipiell nicht ausschliessen", sagte Forschner dem Blatt und begründete das mit den derzeitigen Risiken der Konjunktur und der Weltpolitik. "Das, was bisher kommuniziert wurde, haben wir nach bestem Wissen und Gewissen auf Basis der aktuellen Planung getan."/men/tih