Allschwil (awp) - Die Verhandlungen des angeschlagenen Biotechunternehmens Idorsia für sein Bluthochdruckmittel Aprocitentan sind ins Stocken geraten. Die vor gut drei Wochen angekündigten Exklusivverhandlungen über die globalen Rechte an dem Produkt ziehen sich hin.
Idorsia geht davon aus, dass die Unterzeichnung des Deals in diesem Jahr nicht mehr zustande kommt, erklärte das Unternehmen am Freitag in einem Communiqué. Die Verhandlungen mit der nicht genannten Partei dauerten noch an und Idorsia könne nicht garantieren, dass überhaupt eine Einigung erzielt wird.
Daher prüfe Idorsia Optionen zur Erweiterung des operativen Cash-Runway, um zu einem potenziellen verbindlichen Angebot zu gelangen. Das Unternehmen bemühe sich etwa "intensiv" um zusätzliche Finanzmittel von mindestens 200 Millionen Franken.
Idorsia geht davon aus, das Jahr 2024 mit Barmitteln in der Höhe von 70 Millionen Franken abzuschliessen - einschliesslich der vom nicht genannten Partner bezahlten Exklusivitätsgebühr von 35 Millionen Dollar. Mit 100 Millionen Franken würde das Jahr abgeschlossen, sollte in den kommenden Tagen ein weiterer Deal abgeschlossen werden.
"Basierend auf unseren aktuellen Liquiditätsprognosen gibt es weitere Voraussetzungen für den Fortbestand des Unternehmens", liess sich Firmenchef André Muller in der Mitteilung zitieren.
Zudem würden "alle strategischen Optionen" geprüft. Gleichzeitig stehe man in Verhandlungen mit den Inhabern von zwei Wandelanleihen, die aus heutiger Sicht nicht bedient werden können. Ziel sei es, die Bedingungen beider Instrumente zu ändern.
Den Ende November angekündigten Abbau von weltweit rund 250 Arbeitsplätzen habe Idorsia derweil bereits in Angriff genommen. Das Unternehmen gehe davon aus, dass die Kostensenkung im zweiten Quartal 2025 weitgehend wirksam sein wird.
Für 2024 erwartet Idorsia einen Nettoumsatz von rund 55 Millionen Franken sowie einem Betriebsverlust von rund 260 Millionen.
ra/tv