PARIS/LONDON/ZÜRICH (awp international) - Die Korrektur an den europäischen Aktienmärkten hat sich am Freitag fortgesetzt. Zum grossen Verfall an den Terminbörsen schwächelten die Märkte. Bis zum Mittag sank der EuroStoxx 50 um 1,22 Prozent auf 4.819,63 Punkte. Deutlich stärker ging es beim Stoxx 50 nach unten, der unter dem Kurseinbruch von Novo Nordisk litt.
Auch in der Schweiz und Grossbritannien ging es nach unten: Der Schweizer SMI büsste 1,42 Prozent auf 11.255,48 Zähler ein. Der britische FTSE 100 gab um knapp ein Prozent auf 8.027,71 Punkte nach.
Auch aus Übersee gab es negative Signale. "In den USA droht ein Shut-Down durch die Ablehnung des Übergangshaushalts des neuen Präsidenten Trump", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. "Das Vorgehen hat sich in den letzten Jahren zu einer Tradition in den USA entwickelt, sendet aber dennoch ein jedes Mal Signale an die Finanzmärkte aus."
Zudem stehen am Nachmittag neue Daten zur Inflationsentwicklung in den USA an. "Erwartet wird ein erneuter Anstieg auf 2,9 Prozent, so dass der Teuerungsdruck weiterhin zu hoch ist", merkten die Volkswirte der Hessischen Landesbank an. "So werden die Zinssenkungserwartungen vermutlich nicht wieder forciert, nachdem diese mit der Fed-Sitzung zur Wochenmitte einen deutlichen Dämpfer erhalten hatten."
Einen Kurseinbrauch erlitt das Schwergewicht Novo Nordisk. Neue Daten zu einem Gewichtssenker kamen am Markt nicht gut an und liessen die Aktie um 27 Prozent einbrechen. Das Präparat hatte in einer Studie nicht ganz den erhofften Effekt gehabt. Dies riss auch den Pharmasektor nach unten.
Bank und Finanzdienstleister standen nach den Abgaben am Vortag erneut unter Druck. Der Stimmungsdämpfer, den die US-Notenbank den Finanzmärkten verpasst hatte, belastete damit einmal mehr. So verloren UBS zwei Prozent, während BNP Paribas um 1,8 Prozent fielen. Auch bei den Technologiewerten setzten sich die Abgaben angesichts ungünstiger Vorgaben aus den USA und von den asiatischen Märkten fort. ASML büssten 2,4 Prozent ein.
Unter Druck standen zudem Werte, die sich im bisherigen Jahresverlauf schwach entwickelt hatten. So fielen Kering um 2,2 Prozent. Seit Jahresbeginn hat die Aktie des französischen Luxusgüteranbieters über 40 Prozent nachgegeben.
Unter den kleineren Werten brachen Idorsia um über 42 Prozent ein. Grund dafür war Verzögerungen bei den Verhandlungen für das Bluthochdruckmittel Aprocitentan mit einer Drittpartei. Die vor gut drei Wochen angekündigten Verhandlungen ziehen sich hin. Das Schweizer Pharmaunternehmen kann nicht garantieren, dass überhaupt eine Einigung erzielt wird./mf/jha/