Zürich (awp) - Die Geschäfte der insolventen Pierer-Tochter KTM, wie auch deren Untergesellschaften KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, können vorerst weitergeführt werden. Damit kann auch das von Pierer angestrebte Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung weiterlaufen, wie die österreichische Nachrichtenseite ORF.at am Freitag schreibt.
Das zuständige Landesgericht in Ried hat die Entscheidung zur Fortführung des Sanierungsverfahrens gefällt. "Die Sanierungsverwalter berichten, dass die jeweils vorgelegten Finanzpläne aktuell eingehalten werden und keine Gründe für die Entziehung der Eigenverwaltung vorliegen", teilte dazu auch der Kreditschutzverband KSV1870 am Freitag mit.
"Es ist aber erst die erste Etappe in einem 90-tägigen Sanierungsverfahren", zitiert ORF den Pierer-Co-Chef Gottfried Neumeister. Pierer habe einen Prozess gestartet, um strategische oder Finanzinvestoren zu finden. Die Suche nach Investoren laufe unter der Führung der Citibank.
Im Verfahren hätten schon drei potenzielle Investoren Absichtserklärungen abgegeben, sagte ein Gläubigerschützer zum ORF. Namen wollte Pierer Co-Chef Neumeister gegenüber ORF aber keine nennen. Er bestätigte jedoch, dass auch der indische Partner Bajaj Auto darunter sei. Bajaj hält bereits heute einen Anteil von über einem Drittel an Pierer. Laut Karl-Heinz Götzewären, Insolvenzexperte von KSV1870, seien die drei Investoren bereit, insgesamt 700 Millionen Euro zuzuschiessen, heisst es in dem Beitrag weiter.
Zudem soll die Zahl der geplanten Kündigungen geringer ausfallen. Im Sanierungsplan seien ursprünglich 500 Kündigungen vorgesehen gewesen, jetzt sollen es noch maximal 200 sein.
Die Papiere von Pierer stiegen nach Bekanntwerden der Meldung deutlich an. Um 16.10 Uhr stehen sie 27 Prozent im Plus. Jedoch waren sie zuletzt sehr volatil und hatten schon häufiger grössere Ausschläge gezeigt.
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