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Aktien Schweiz: SMI am ersten Börsentag 2025 zwischen Plus und Minus

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt findet an seinem ersten Handelstag des neuen Börsenjahres 2025 keine klare Richtung. Am Freitagvormittag wechselt der Leitindex SMI immer wieder die Vorzeichen. Aktuell überwiegen wieder die Kursgewinner und ein knappes Plus steht zu Buche. Anders als etwa in Europa und den USA, wo die Börsianer bereits seit dem gestrigen Berchtoldstag wieder aktiv sind, hat die Börse hierzulande erst heute wieder geöffnet.

Da viele Investoren erst ab dem kommenden Montag wieder voll dabei sein dürften, sei mit einem ausgedünnten Handel zu rechnen, sind sich Börsianer einig. Dies dürfte auch den eher volatilen Verlauf erklären. Vor allem der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump in gut zwei Wochen dürfte in den kommenden Tagen die Entschlossenheit der Anleger auf eine harte Probe stellen, heisst es in einem Kommentar. Das zeige sich derzeit vor allem an den Devisenmärkten, wo sich beispielsweise der Euro mit grossen Schritten der Parität zum US-Dollar annähere. Während dies einerseits exportorientierte Unternehmen stütze, sei der Verfall des Euro aber auch ein Symptom für den drohenden Handelskrieg, den Trump anzetteln könnte. 

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 10.50 Uhr 0,25 Prozent hinzu auf 11'629,39 Punkte. Am Montag hatte der Leitindex das Börsenjahr 2024 in dieser verkürzten Handelswoche mit einem mageren Jahresplus von 4,2 Prozent beendet.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,37 Prozent auf 1924,28 und der breit gefasste SPI um 0,30 Prozent auf 15'518,74 Zähler. Im SLI gewinnen 19 Werte hinzu, acht geben nach und drei sind unverändert.

Für Schlagzeilen sorgt zum Wochenschluss die Swisscom (unv.). Sie hat die Übernahme von Vodafone Italia etwas früher als erwartet abgeschlossen. "Die Transaktion wurde am 31. Dezember 2024 vollzogen", wie der "Blaue Riese" bereits am Donnerstag mitteilte. Bislang hatte die Swisscom mit einem Abschluss des 8 Milliarden Euro schweren Deals im ersten Quartal 2025 gerechnet.

Das Gewinnerfeld wird unterdessen von Finanzwerten angeführt. Allen voran ziehen UBS um 3,5 Prozent nach einer Hochstufung durch Exane BNP an. Bei Partners Group (+0,7%) haben sich mit der Citigroup und Octavian gleich zwei Analysehäuser positiv geäussert. Julius Bär sowie die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich zählen mit Gewinnen von bis zu 1,2 Prozent ebenfalls zu den Favoriten. Auch europaweit sind zum Wochenschluss Finanzwerte unter den grössten Gewinnern zu finden.

In dem nachrichtenarmen Umfeld machen sich Analystenkommentare auch bei einigen anderen Titeln bemerkbar. SIG (+1,1%), sowie die beiden Gesundheitswerte Roche (+0,2%) und Sandoz (+0,4%) sind ebenfalls im Gewinnerfeld anzutreffen. Sie alle zählen zu den fünf Favoriten der Octavian-Analysten für das erste Quartal 2025. Während die Experten die Bons von Roche weiterhin für stark unterbewertet erachten, gehen sie bei Sandoz davon aus, dass Markteinführungen die Erfolgsbilanz des Managements weiter stärken werden. Bei der SIG-Gruppe erwarten sie positive Effekte durch eine Entspannung im Zinsumfeld.

Die Verliererliste führen mit Abgaben von jeweils mehr als 1 Prozent die Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch und Richemont an. Hier verweisen Händler auf die am Vortag publizierten enttäuschenden chinesischen Konjunkturdaten. Die Stimmung in Chinas verarbeitendem Gewerbe hat sich demnach deutlich verschlechtert. Dies hatte die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen erstmals überhaupt unter 1,6 Prozent gedrückt. Marktteilnehmer werteten dies als Ausdruck der wirtschaftlichen Schwäche des Landes.

Abwärts geht es auch für Logitech (-0,8%). Beim Spezialisten für Computerzubehör verweisen Händler auf die insgesamt etwas schwächeren US-Vorgaben vom Vortag.

In den hinteren Reihen stechen Jungfraubahnen (+5,2%) nach rekordhohen Passagierzahlen hervor. Auch Pierer Mobility (+4,6%) sind nach einem angekündigten Wechsel im Aufsichtsrat gefragt. Prozentual zweistellig legen die Aktien der angeschlagenen Unternehmen Swiss Steel und Idorsia zu.

hr/ra