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Julius Bär vermeldet Erholung bei Gewinnzahlen

Zürich (awp) - Die Julius Bär-Gruppe hat den Gewinn 2024 nach dem Einbruch des Vorjahres wegen des Signa-Debakels wieder deutlich gesteigert. Die Privatbank will unter Führung des neu angetretenen CEO gleichzeitig ihr laufendes Kostenprogramm erweitern und verkleinert die Geschäftsleitung

Der IFRS-Konzerngewinn stieg auf 1,02 Milliarden Franken, was einem Anstieg um 125 Prozent entspricht, wie Julius Bär am Montag mitteilte. Im Jahr 2023 hatte die Privatbank noch eine Halbierung des Gewinns vermelden müssen, dies aufgrund hoher Abschreibungen in Höhe von 606 Millionen Franken auf Darlehen an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko.

Die von der Privatbank verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich per Ende 2024 auf 497 Milliarden Franken nach 480 Milliarden im Oktober 2024. Gegenüber dem Wert von Ende 2023 lagen die AuM gar um deutliche 16 Prozent höher.

Zum Anstieg trug ein Neugeldzufluss von 14,2 Milliarden Franken bei, nachdem die Bank im Jahr davor noch 12,5 Milliarden an neuen Kundengeldern einsammeln hatte können. Vor allem im zweiten Halbjahr beschleunigten sich die Zuflüsse zur Privatbank deutlich. Dazu kam eine positive Performance an den Aktienmärkten sowie ein positiver Währungseffekt.

Die Julius-Bär-Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 2,60 Franken je Aktie erhalten. Damit bleibt die Ausschüttung das vierte Jahr in Folge auf dieser Höhe.

Der erst seit dem 9. Januar amtierende CEO Stefan Bollinger setzt zudem bereits erste Zeichen. Er weitet das laufende Kostensenkungsprogramm 2023-2025 weiter aus. Nachdem die Kosteninitiativen bis Ende 2024 bereits zu Einsparungen von 140 Millionen Franken jährlich geführt hatten, sollen im laufenden Jahr weitere Bruttoeinsparungen in Höhe von 110 Millionen Franken erzielt werden.

Die Geschäftsleitung wird per sofort von zuvor 15 auf noch fünf Personen verkleinert. Neben CEO Stefan Bollinger umfasst sie COO Nic Dreckmann, Chief Risk Officer Oliver Bartholet, Finanzchefin Evie Kostakis und den Chefjuristen Christoph Hiestand.

Ein Strategie-Update einschliesslich neuer Mittelfristziele will Julius Bär noch "vor Sommer 2025" präsentieren, wie es weiter heisst. Noch offen ist auch noch, wer ab April das Amt des Verwaltungsratspräsidenten besetzen wird. Amtsinhaber Romeo Lacher hatte Ende Januar angekündigt, an der Generalversammlung im April nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten.

tp/uh