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Clariant muss neuen Käufer für Grundstück in Frankfurt suchen

(Ergänzt um Analystenkommentare und Aktienkurs)

Muttenz (awp) - Der Spezialchemiehersteller Clariant muss einen neuen Käufer für den "Industriepark Fechenheim" in Frankfurt am Main suchen. So hat die Lugman Group von ihrem Rücktrittsrecht aus dem im September 2024 unterzeichneten Kaufvertrag Gebrauch gemacht.

Der Rückzug sei aufgrund der Ausübung bestimmter Vorkaufsrechte durch die Stadt Frankfurt erfolgt, teilte Clariant am Dienstag mit. Gemäss der ursprünglichen Vereinbarung hätte die Lugman Group für das Grundstück 95 Millionen Euro in bar bezahlt. Für Clariant hätte damit im Jahr 2025 ein Buchgewinn von rund 70 Millionen Euro auf Stufe EBITDA resultiert, welcher für die Stärkung der Bilanz und Schuldenabbau eingesetzt werden sollte.

Clariant beabsichtige weiterhin, das Grundstück mit einer Fläche von 428'000 Quadratmetern zu veräussern, hiesst es weiter. Das Unternehmen ist im Industriepark nicht operativ tätig.

Zurück auf Feld eins

Nach der kürzlichen Schadenersatzforderung von BASF warte Clariant erneut mit einer Negativmeldung ohne Bezug zum operativen Geschäft auf, schreibt die ZKB in einem Kommentar. Ein erneut aufgesetzter Verkaufsprozess dürfte etwa ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen und der Sondergewinn könnte dabei tiefer ausfallen, als ursprünglich erwartet.

Auch Baader Helvea geht davon aus, dass die Suche nach einem neuen Käufer schwierig werden dürfte. Der Verkaufsprozess sei bereits vor zwei Jahren initiiert worden und das Scheitern des Deals vermindere die Attraktivität für andere Interessenten. Immerhin habe Clariant bestätigt, dass keine Altlasten im Zusammenhang mit Umweltbelastungen bestünden, welche einen Rückzug gerechtfertigt hätten.

An der Börse schlagen die Neuigkeiten keine grossen Wellen. Bis 10 Uhr verlieren die Clariant-Aktien 0,3 Prozent auf 9,95 Franken. Der Gesamtmarkt SPI steht derweil ebenfalls im Minus.

an/hr/ra