Hochdorf (awp) - Bei der maroden Hochdorf Holding haben zwei neue Grossaktionäre die Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung beantragt. Einer der beiden ist ein prominenter Investor.
Der als aktivistischer Investor bekannte Gregor Greber hält zusammen mit Christopher Detweiler neuerdings 13,1 Prozent am Unternehmen, wie Hochdorf am Montag mitteilte. Sie wollen nun in den Verwaltungsrat einziehen und ausserdem Andreas Leutenegger zum Präsidenten wählen lassen.
Derweil sollen aus dem aktuell dreiköpfigen Verwaltungsrat Jürg Oleas und Jean-Philippe Rochat abberufen werden. Demnach verbliebe einzig Andreas Herzog als Bisheriger im Gremium.
Keine Dekotierung
Greber und Detweiler haben laut dem Communiqué weitere Forderungen: So soll die Generalversammlung insbesondere den im letzten Herbst gefassten Beschluss zur Dekotierung aufheben. Ausserdem solle sie eine Kapitalerhöhung von maximal 150 Millionen Franken genehmigen. Die Einlage solle mittels Verrechnung des Kapitalbetrags und der aufgelaufenen Zinsen der ausstehenden Anleihensobligationen der Gesellschaft erfolgen.
Auch fordern Greber und Detweiler die Aufhebung der Statutenbestimmung, wonach der Verwaltungsrat einen Erwerber von Namenaktien als Vollaktionär ablehnen kann, soweit die Anzahl der von ihm gehaltenen Aktien der Gesellschaft 15 Prozent überschreitet.
Der Hochdorf-Verwaltungsrat will den Antrag gemäss Mitteilung nun prüfen und zu gegebener Zeit Stellung nehmen.
Nur noch ein Mantel
Hochdorf wird derzeit an der Börse mit rund 2 Millionen Franken bewertet. Es handelt sich dabei nur noch um eine "Firmenhülle". Das Kerngeschäft, zu dem insbesondere Säuglingsmilchpulver zählt, wurde im letzten Dezember an die schweizerisch-britische AS Equity Partners verkauft.
Letzte Woche wurde ausserdem bekannt, dass die Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) ihren Anteil an Hochdorf von knapp 10 Prozent auf unter 3 Prozent gesenkt haben. Die Abnehmer der Aktien dürften Greber und Detweiler gewesen sein.
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