LONDON (awp international) - Ungeplante Wartungsarbeiten in Australien sowie tropische Wirbelstürme haben bei Shell zu Jahresbeginn das Gasgeschäft ausgebremst. Gleichzeitig könnte es bei der Ölförderung im ersten Quartal etwas besser gelaufen sein als erwartet, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte. Die Mitteilung bildet Einschätzungen zum ersten Quartal ab, womit die Verwerfungen an den Rohstoff-Märkten der vergangenen Tage in Reaktion auf die US-Zollpolitik keine Berücksichtigung finden. In einem schwachen Markt notierte die Aktie zum Wochenstart über 7 Prozent tiefer.
Shell erwartet für das erste Quartal bei der integrierten Gasproduktion 910.000 bis 950.000 Barrel Öl-Äquivalent. Zuvor lag die Prognose bei 930.000 bis 990.000. Auch das erwartete Volumen von Flüssigerdgas (LNG) dürfte mit 6,4 bis 6,8 Millionen Tonnen etwas geringer ausfallen. Shell ist weltweit der grösste LNG-Händler. Bei der Ölförderung erwartet der Konzern hingegen nun 1,79 bis 1,89 Millionen Barrel pro Tag, statt 1,75 bis 1,95 Millionen zuvor. Die Raffinerie-Marge soll zudem höher ausfallen.
Jefferies-Analyst Giacomo Romeo sieht bei den Marktschätzungen nun Abwärtspotenzial. Diese Meinung teilt sein RBC-Experte Biraj Borkhataria. Er verwies zudem auf Äusserungen seitens Shell von vor einigen Wochen, dass frühere Gas-Sicherungsgeschäfte für Gegenwind sorgen könnten. Die nun veröffentlichten Informationen deuteten darauf hin, dass der Gas-Handel dies aufgefangen habe./lew/nas/stk