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Aktien Schweiz: Freundlich mit vielen Zahlen im Rampenlicht

Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt neigt sich der April mit freundlichen Kursen dem Ende zu. Zahlreiche Unternehmen stehen mit ihren Quartalszahlen im Rampenlicht und diese sorgen für teils starke Kursbewegungen. Im Tagesverlauf hält dann die Konjunktur-Agenda noch einige Daten bereit, die ebenfalls Impulse setzen können. Besondere Beachtung dürften aus den USA die BIP-Daten, der vom Fed genau beobachtete PCE-Preisindex sowie der Chicago Einkaufsmanagerindex und der ADP-Jobbericht finden. Zudem legen am heutigen Abend sowie am morgigen 1. Mai vier der "Magnificent 7" ihre Zahlen vor.

Insgesamt blicken Börsianer auf einen geschichtsträchtigen Monat zurück, mit Kurs-Kapriolen, die es selten gab. Erreichte der SMI noch im März vor dem "Liberation Day" Anfang April Kurse von fast 13'200 Zählern, sackte er dann innerhalb weniger Tage auf knapp unter 10'700 Punkte ab. Seit dem Tief setzte dann eine Erholung ein, die Händler aber durchaus als fragil bezeichnen. Wann genau der "Zoll-Wahnsinn" ende und wie oder ob sich China und die USA einigen werden, sei weiterhin völlig unklar, hiess es am Markt. Immerhin mache sich aber eine gewisse Zuversicht breit.

Der Leitindex SMI steigt gegen 11.00 Uhr um 0,22 Prozent auf 12'092,97 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt um 0,37 Prozent zu auf 1958,37 und der breite SPI um 0,32 Prozent 16'440,31 Zähler. Die Gewinner überwiegen die Verlierer im SLI klar.

An der Indexspitze schiessen die Aktien von Schindler (PS +8,7%) kräftig nach oben. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal die Konsensprognosen übertroffen. Positiv kommt auch das Festhalten am Ausblick trotz der US-Zölle und erwarteten Millionen-Kosten an.

Recht gut aufgenommen werden auch die bereits am Vorabend vorgelegten Zahlen des Computerzubehör-Herstellers Logitech (+0,5%). Diese erfüllten zwar nicht in allen Bereichen die Erwartungen, die robuste Bruttomarge wird allerdings gelobt. Zudem gab es nach dem kassierten Ausblick für das Gesamtjahr immerhin nun eine Guidance für das erste Quartal. Sorgen bereitet indes die Zoll-Unsicherheit.

Die Aktien der UBS (-0,4%) geben derweil ihrer frühen Gewinne preis. Die Grossbank hat im ersten Quartal zwar etwas weniger verdient als im Vorjahr, die Erwartungen aber dennoch übertroffen. Bei der Integration der CS kommt die UBS zudem gut voran. Darüber hinaus wurden die Pläne für weitere Kapitalrückführungen an die Aktionäre bekräftigt.

Derweil bilden Straumann (-1,0%) und Sandoz (-3,3%) nach Umsatzzahlen für das erste Jahresviertel den Schluss im SLI. Beim Dentalimplantatehersteller überzeugten zwar die Zahlen, Analysten sorgen sich allerdings etwas um die Ausgabefreudigkeit der US-Konsumenten. Der Generika-Hersteller Sandoz stagnierte indes beim Umsatz, sieht sich aber dennoch auf Kurs für die Jahresziele.

Abseits der Zahlen profitiert der Warenprüfkonzern SGS (+1,6%) von einer positiven Studie. Morgan Stanley erwartet in den nächsten Jahren eine Entkopplung des Sektors vom BIP-Wachstum und stuft die Titel daher auf "Overweight" von "Equal Weight" hoch.

Der Pharmakonzern Roche (GS +0,7%) hat in Europa im Zulassungsprozedere zum Brustkrebsmittel Phesgo eine positive Empfehlung erhalten. Die Aktien von Konkurrent Novartis (-0,9%) zeigen sich derweil einen Tag nach der Zahlenvorlage schwächer.

In der zweiten Reihe stechen AMS Osram (+14,0%) positiv heraus. Der Halbleiter-Zulieferer hat einen besseren Jahresstart hingelegt als erwartet. Zudem kommen Pläne für eine schnellere Senkung der Verschuldung gut an.

Auch für Idorsia (+9,8%) geht es kräftig nach oben. Das Biotechunternehmen treibt die Restrukturierung voran, grenzte den Verlust ein und erzielte mit dem Hoffnungsträger Quviviq ein deutliches Umsatzplus.

dm/rw