Zürich (awp) - Die Schweizer Börse zeigt sich am Freitag im frühen Geschäft gut gehalten. Im Mittelpunkt des Geschehens steht laut Händlern weiterhin der US-Zollstreit. Das juristische Tauziehen um die Rechtmässigkeit der Importzölle in den USA dämpfe den Risikoappetit der Anleger, heisst es am Markt. Denn dies sorge für neue Unsicherheit. Am Vortag hatte ein Gericht der Trump-Regierung untersagt, Zölle unter Berufung auf ein Notstandsgesetz zu verhängen. Kurz vor dem US-Handelsschluss hob ein Berufungsgericht die angeordnete Blockade fast aller Trump-Zölle dann aber wieder auf.
Insgesamt dürfte das Geschäft wohl eher in ruhigen Bahnen verlaufen, heisst es weiter. Viele Marktteilnehmer seien nach dem Feiertag am gestrigen Donnerstag gar nicht da, denn sie hätten eine Brücke in ein verlängertes Wochenende geschlagen. Zudem ist die Agenda ziemlich dünn. Am Nachmittag könnten eventuell noch die deutschen Konsumentenpreise sowie in den USA der PCE und der Einkaufsmanagerindex aus Chicago und das Konsumentenvertrauen für Impulse sorgen.
Der SMI notiert gegen 9.25 Uhr um 0,17 Prozent höher auf 12'206,88 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 0,20 Prozent vor auf 1992,55 und der breite SPI um 0,23 Prozent auf 16'831,00 Zähler. Im SLI stehen 20 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber.
An der Spitze stehen Alcon (+1,3%). Der Augenheilmittelkonzern hat von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung für ein neuartiges Mittel - "Tryptyr", früher als Wirkstoffkandidat AR-15512 bekannt - gegen trockene Augen erhalten.
Dahinter folgen die schwergewichtigen Aktien von Novartis sowie die PS von Lindt & Sprüngli, des Lebensversicherers Swiss Life und von Givaudan mit einem Kursplus von knapp einem Prozent.
Der GS von Roche (-0,1%) ist trotz einer guten Produktmeldung etwas schwächer. Der Pharmakonzern hat erneut positive Daten zu Fenebrutinib vorgelegt, einem Mittel zur Bekämpfung von Multipler Sklerose.
Gehalten sind die Aktien von Nestlé (+0,02% auf 87,53 Fr.). Berenberg hat das Kursziel für der Nahrungsmittelkonzern auf 87 von 90 Franken gesenkt. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold".
Schwächer notieren Aktien aus verschiedenen Branchen wie VAT, Partners Group, UBS oder ABB Mit Einbussen von bis zu 0,7 Prozent.
In den hinteren Reihen brechen die Anteile von Meyer Burger um fast zwei Fünftel ein. Das finanziell schwer angeschlagene Solarunternehmen stoppt wegen Geldmangels die Solarmodulproduktion am US-Standort in Goodyear. Alle dort noch verbliebenen 282 Mitarbeitenden erhalten die Kündigung.
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