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Paris (awp) - Der insolvente Ausrüster Le Coq Sportif, an dem die Beteiligungsgesellschaft Airesis 75 Prozent hält, kann verkauft werden. Käufer ist ein Konsortium um den Unternehmer Dan Mamane.
Er übernehme Coq Sportif, teilte Mamane am Freitag auf Anfrage von AWP mit. Die Mitteilung folgt auf einen Entscheid eines Pariser Gerichts für wirtschaftliche Aktivitäten. Das Gericht begründete den Entscheid damit, dass die Gläubiger sich für die Pläne des Insolvenzverwalters und von Mamane und gegen die Pläne von Airesis und anderen Mitbesitzern entschieden hätten.
Le Coq Sportif - seit zwanzig Jahren im Mehrheitsbesitz der Westschweizer Beteiligungsgesellschaft Airesis - befindet sich seit November letzten Jahres in einem gerichtlichen Sanierungsverfahren. Für Le Coq Sportif lagen ursprünglich zwei Kaufangebote vor, dasjenige von der Gruppe um Mamane sowie eines von einem Konsortium, zu dem der französische Milliardär Xavier Niel gehört.
Das Übernahmeangebot für die französische Marke Le Coq Sportif werde "von einem Konsortium erfahrener Unternehmer unter der Leitung von Dan Mamane mit Unterstützung des Fonds Mirabaud Patrimoine Vivant und führender Industriepartner getragen", so die Mitteilung. Die neuen Eigentümer streben demnach ein Umsatzziel von 300 Millionen Euro bis 2030 an sowie die Rückkehr zu einer nachhaltigen Rentabilität.
Kurzfristige Investitionen von 50 Mio Euro
Mamane will 70 Millionen Euro in den Kleiderhersteller investieren, wie er gegenüber AWP erklärte. Davon seien 20 Millionen für die Rückzahlung von Schulden bei Gläubigern und insbesondere bei allen Subunternehmern vorgesehen, ohne die Le Coq Sportif nicht überleben könne.
Die übrigen 50 Millionen würden für den Neustart des Unternehmens, für die Industrieanlagen, die Neuorganisation der Teams oder die Neugestaltung der Logistik gebraucht. "Es ist eine gigantische Baustelle, das ganze Unternehmen muss neu aufgebaut werden", so Mamane.
Weiter betonte er, dass er mit dem Kauf von Le Coq Sportif knapp 70 Millionen Euro Schulden übernehme, die über einen Zeitraum von zehn Jahren zurückzuzahlen seien.
Von den derzeit 300 Beschäftigten würden deren 200 übernommen, ebenso der historische Standort in Romilly-sur-Seine im Osten Frankreichs, fügte Mamane an, der hierzulande auch wegen seiner Engagements bei Conforama Schweiz und der Luxus-Skikleider-Marge Ogier bekannt ist. Stellenstreichungen betreffen Standorte in Strassburg und Paris.
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