PARIS/LONDON/ZÜRICH (awp international) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag an die Gewinne des Vortages angeknüpft. Sie profitierten damit weiterhin von der Einigung zwischen Japan und den USA im Zollstreit. "15 statt 30 Prozent - die Spekulationen auf einen ähnlichen Deal zwischen den USA und der Europäischen Union wie dem gestern offiziell verkündeten mit Japan verdichten sich, noch aber ist das letzte Wort in diesem Konflikt nicht gesprochen", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dazu an.
Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,67 Prozent auf 5.380,10 Punkte zu. Ausserhalb des Euroraums gab der Schweizer Leitindex SMI um 0,17 Prozent auf 12.056,95 Punkte nach und reagierte damit auf die Schwäche der Nestle -Aktie. Der britische FTSE 100 gewann dagegen ein Prozent auf 9.150,87 Punkte.
Günstige Signale gab es auch von der Konjunktur. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hatte sich stärker als erwartet verbessert. "Die Eurozone scheint sich konjunkturell zu stabilisieren", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Stärkster Sektor war die Telekombranche. Sie reagierte damit auf die Gewinne des Schwergewichts Deutsche Telekom und der beiden britischen Konzerne BT Group und Vodafone . Vodafone legten nach ordentlichen Zahlen um 2,2 Prozent und BT um 6,6 Prozent zu.
Überzeugende Geschäftszahlen der Deutschen Bank und von BNP Paribas verliehen unterdessen dem europäischen Bankensektor positive Impulse. Die Analysten von RBC sprachen von einem starken Zahlenwerk für das zweite Quartal der Franzosen. Die Aktie gewann 2,8 Prozent an.
Im Pharmasektor zogen Roche die Aufmerksamkeit auf sich. Die Aktie des Schweizer Schwergewichts kletterte nach neuen Zahlen um 0,8 Prozent. Die Analysten von Bernstein Research sprachen von einem soliden Resultat. Weniger gut kamen dagegen die Zahlen eines anderen Schweizer Unternehmens an. Nestle-Aktien gaben nach Vorlage der Halbjahreszahlen deutlich um 4,8 Prozent nach. Im zweiten Quartal war das Mengenwachstum in den negativen Bereich zurückgefallen. Ausserdem hatte sich das Management zum Ausblick vorsichtig gezeigt.
Auch im Technologiesektor gab es eine herbe Enttäuschung. STMicro brachen um über zehn Prozent ein. Die Aktie reagierte damit auf einen schwachen Ausblick./mf/mis