(Zusammenfassung)
Neuhausen am Rheinfall (awp) - Die weltweit gedämpfte Konsumstimmung und der schwache US-Dollar gehen an der SIG Group nicht spurlos vorbei: Der auf Verpackungslösungen spezialisierte Konzern ist im ersten Halbjahr nur leicht gewachsen und blickt vorsichtiger auf das Gesamtjahr 2025.
In den Monaten Januar bis Juni 2025 stieg der Umsatz zwar nur um minimale 0,3 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen und Kunststoffpreisen wären es laut Mitteilung vom Dienstag aber immerhin 2,1 Prozent gewesen.
Damit hat SIG nach dem guten ersten Quartal mit einem bereinigten Wachstum von über 3 Prozent etwas an Schwung verloren. Die Marktbedingungen seien rund um den Globus aufgrund der geringeren Kaufkraft vieler Konsumentinnen und Konsumenten gedämpft geblieben, hielt CEO Samuel Sigrist fest.
Wachstum vor allem in Schwellenländer
Unter Druck blieb das Marktumfeld etwa in China, während die Umsätze in Europa trotz hoher Vorjahresbasis nur leicht zurückgingen. Und betreffend USA sprach der SIG-Chef einerseits von einer schwachen Konsumentenstimmung und andererseits von einem gut laufenden Foodservice-Geschäft.
Wachstum verbuchen kann SIG derzeit vor allem in Schwellenländern wie Mexiko, Indien oder Thailand und das besonders im Geschäft mit aseptischen Kartonpackungen. In Mexiko soll daher eine neue Produktion für Kartonmäntel die Nachfrage besser bedienen, während SIG in Indien etwa im Milchsektor an Gewicht gewinne.
Kaum veränderte Marge
Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) stieg im Halbjahr um 0,7 Prozent auf 372,0 Millionen Euro und die entsprechende Marge rückte um 0,1 Prozentpunkte auf 23,6 Prozent vor. Einen deutlicheren Anstieg hätten das ungünstige Wechselkursumfeld sowie höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten verhindert.
Der (bereinigte) Reingewinn nahm indes um 13 Prozent auf 136,1 Millionen Euro zu. Tiefere Steuer- und Zinsaufwendungen seien massgeblich dafür verantwortlich gewesen, hiess es.
Vorsichtig im Ausblick
In der zweiten Jahreshälfte will SIG schneller wachsen als im ersten Halbjahr. Nebst einer saisonal bedingten Wachstumsbeschleunigung unterstützen laut CEO Sigrist vor allem neu installierte Abfüllanlagen die Geschäftsentwicklung. Die angespannte Konjunkturlage dürfte aber keine Wachstumssprünge erlauben.
Daher formuliert SIG die Aussichten zum Gesamtjahr 2025 vorsichtiger als bis anhin. Neu wird ein Wachstum in der unteren Hälfte des Zielbandes von 3 bis 5 Prozent und eine EBITDA-Marge ebenso im unteren Bereich von 24,5 bis 25,5 Prozent erwartet. Mittelfristig soll die Marge nach wie vor auf über 27 Prozent steigen.
Immerhin gibt die Zollpolitik der US-Regierung weiterhin kaum Anlass zur Besorgnis. Laut Finanzchefin Anne Erkens dürften sich die Belastungen dazu im laufenden Jahr im einstelligen Millionenbereich bewegen. Entscheidend sei, dass Getränkekartonlieferungen von Mexiko in die USA von den Zöllen ausgenommen blieben.
mk/uh