NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen sind am Dienstag im frühen Handel kaum vom Fleck gekommen. Neue Zollandrohungen der Trump-Regierung sowie Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed sorgten für Zurückhaltung. Besser als erwartet ausgefallene Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Güter stützten allenfalls geringfügig. Auch von den gemischt ausgefallenen Häuserdaten und vom Verbrauchervertrauen im August gingen kaum Impulse aus.
Der Dow Jones Industrial verlor 0,01 Prozent auf 45.280 Punkte, nachdem der bekannteste Wall-Street-Index nach seinem am Freitag erreichten Rekordhoch zum Wochenauftakt geschwächelt hatte.
Der marktbreite S&P 500 legte um 0,02 Prozent auf 6.440 Punkte zu und hält sich damit nach wie vor knapp unter seiner Mitte August erreichten Bestmarke. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,06 Prozent auf 23.439 Punkte nach oben. Sein ebenfalls im August erreichtes Rekordhoch bleibt weiterhin in Reichweite.
Erneut mischte sich US-Präsident Donald Trump in die Angelegenheiten der Notenbank Fed ein. Nachdem er zuletzt immer wieder gegen Fed-Präsident Jerome Powell ausgekeilt und deutliche Leitzinssenkungen gefordert hatte, will er jetzt die Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung aus ihrem Amt im Vorstand entlassen. Als Grund nennt er Hypothekenverträge mit angeblich falschen Angaben. Cook wies die Vorwürfe zurück und betonte, um ihren Posten kämpfen zu wollen, da Trump keine Vollmachten habe, sie zu feuern.
Was den Handelskonflikt mit China betrifft, droht Trump mit Strafzöllen von bis zu 200 Prozent, falls Peking die Vereinigten Staaten nicht zuverlässig mit Magneten aus seltenen Erden beliefere. Zugleich räumte er dabei ein, dass solch drastische Massnahmen letztlich den Zusammenbruch des Handels bedeuten würden.
Darüber hinaus droht der Präsident auch all jenen Ländern, die ihre Digitalsteuern nicht abschaffen, mit neuen Zöllen und Exportbeschränkungen für Hochtechnologie und Halbleiter. Trump argumentiert bereits seit geraumer Zeit, dass Digitalsteuern US-Technologiegiganten diskriminieren. Die EU zeigte sich dennoch unbeeindruckt und verwies auf die jüngsten Vereinbarungen, die eine Zollobergrenze von 15 Prozent für fast alle Produkte vorsehen./ck/he