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LONDON (awp international) - Die britische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Er verharre bei 4,0 Prozent, teilte die Bank of England (BoE) am Donnerstag nach ihrer geldpolitischen Sitzung in London mit. Bankvolkswirte hatten überwiegend mit dieser Entscheidung gerechnet.
Sieben Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss stimmten für die Entscheidung. Zwei Mitglieder sprachen sich für eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte aus. Auf ihrer Sitzung im August hatte die Notenbank die Zinsen noch um 0,25 Punkte reduziert.
Das Statement der Notenbank war im Vergleich zum vorherigen wenig verändert. Künftige Zinssenkungen sollen "schrittweise und vorsichtig" erfolgen. Sie würden davon abhängen, inwieweit sich der zugrunde liegende disinflationäre Druck weiter abschwäche. "Obwohl wir davon ausgehen, dass die Inflation wieder auf unser Ziel von zwei Prozent zurückkehren wird, sind wir noch nicht über den Berg", sagte Gouverneur Andrew Bailey.
Ökonomen erwarten künftig weitere Leitzinssenkungen. "Die Währungshüter wiederholten in ihrer Erklärung, dass sie eine weitere Reduzierung der geldpolitischen Restriktion weiterhin als angemessen erachten", schreibt Dirk Chlench, Volkswirt bei der LBBW. "Daher gehen wir davon, dass die jüngste Entscheidung der BoE lediglich eine Pause im Zinssenkungsprozess darstellt." Angesichts der hohen Inflationsrate erwartet Chlench aber erst im Dezember eine Zinssenkung.
Im August hatte die Inflationsrate in Grossbritannien bei 3,8 Prozent gelegen. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Rate von zwei Prozent an. Im August 2024 hatte die Notenbank erstmals seit der grossen Inflationswelle die Zinsen nach unten gesetzt. Seitdem wurden sie um insgesamt 1,25 Punkte reduziert./jsl/jkr/jha/