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Inficon-Aktien stürzen nach Quartalszahlen ab

Zürich (awp) - Die Aktien von Inficon sind am Donnerstag im frühen Handel abgestürzt. Das Messtechnikunternehmen hat mit seinen Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen der Finanzgemeinde weit verfehlt.

Bis gegen 9.25 Uhr sackt die Aktie um 6,3 Prozent auf 91,80 Franken ab. Derweil notiert der Gesamtmarkt SPI um 0,2 Prozent leicht im Plus.

Der Konzern wurde vor allem von seiner grössten Sparte im Bereich Semiconductor & Vacuum Coating gebremst. Hier sanken die Umsätze im dritten Quartal um 14,1 Prozent. Vor allem in China gab es einen starken Rückgang der Verkäufe.

"Der verzögerte Aufschwung in der Halbleiterindustrie macht auch vor Inficon nicht Halt. Die anderen Märkte, ausser der kleine Markt Security & Energy lagen in etwa in den Erwartungen", stellt ZKB-Analyst Michael Inauen fest.

Eine klare Enttäuschen seien der EBIT und die EBIT-Marge. Diese hätten insbesondere durch temporäre Effekte wie Handelsstreitigkeiten, Zölle, strategische Doppelkapazitäten und auch negativen Währungseffekten gelitten, kommentierte Inauen. Ins selbe Horn stiess Vontobel-Analyst Michael Foeth: Mit einem EBIT von 22,9 Millionen US-Dollar habe Inficon den Konsens um 29 Prozent verfehlt.

"Auch Inficon enttäuscht mit den Zahlen zum dritten Quartal 2025", kommentiert der ZKB-Analyst. Die Gründe für die tiefere EBIT-Marge seien aber gut nachvollziehbar und dürften durchaus eher temporär sein. Die Frage wird sein, ob sich die Marge schnell wieder Richtung 20 Prozent erholt oder ob es eher noch ein paar Quartale brauche.

Investoren dürften die stark gesunkenen Umsätze im Halbleitermarkt in China kritisch sehen. Dies löse möglicherweise Ängste über einen Einfluss eines schwachen chinesischen Halbleitermarktes 2026 bei Inficon aus, schrieb der ZKB-Analyst.

Zudem habe Inficon die Finanzziele für 2025 gesenkt, bemängeln Analysten. Neu wird eine EBIT-Marge von rund 16-17 Prozent erwartet, nachdem Inficon bisher rund 18 Prozent angepeilt hat. Damit würde der EBIT in der Mitte der Spanne bei 111 Millionen Dollar herauskommen, rechnet Berenberg-Analyst Lucas Glemser vor. Das wäre rund 10 Prozent unter dem Konsens von 123 Millionen Dollar.

jb/cg