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Aktien Schweiz: SMI leicht im Minus - Treiber fehlen

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am späten Montagvormittag leicht im Minus. Nach dem starken Anstieg in der Vorwoche, als der SMI um 2,7 Prozent anzog, fehlten die Treiber für weitere Avancen, heisst es im Handel. News von Unternehmen seien Mangelware und auch in Sachen Zollstreit habe sich das Bild über das Wochenende nicht mehr fundamental verändert, ist zu hören. Die am Morgen publizierten BIP-Zahlen für die Schweiz, die überraschend schlecht ausfielen, seien auch kein Stimmungsaufheller - auch wenn sie für die mehrheitlich international ausgerichteten Firmen im SMI nebensächlich seien. Entsprechend würden Gewinne mitgenommen.

Dafür sprechen laut Börsianern auch die nach wie vor zahlreichen Unsicherheitsfaktoren. So sei eine Zinssenkung in den USA zuletzt unwahrscheinlicher geworden. Und ob KI die aktuellen Bewertungen rechtfertigte, sei zumindest fraglich. Die Nvidia-Zahlen vom Mittwoch werden in dieser Hinsicht spannend. Von grossem Interesse sind ausserdem die im Wochenverlauf erwarteten ersten US-Konjunkturdaten nach dem Shutdown, wobei die US-Arbeitsmarktdaten für den September am Donnerstag das Highlight sind. Abgesehen davon könnten hierzulande Investorentage für Bewegung sorgen, insbesondere jene von ABB und Zurich am Dienstag.

Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,20 Prozent tiefer auf 12'609,21 Punkten. Er eröffnete leicht im Plus, fiel dann aber ins Minus und kämpft seither mit der Marke von 12'600 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,28 Prozent auf 2046,02 und der breite SPI um 0,20 Prozent auf 17'357,08 Zähler. Im SLI geben gut zwei Drittel der Papiere nach.

Die Ausschläge bei den einzelnen Blue Chips halten sich allerdings - etwa im Vergleich zum letzten Freitag - in Grenzen. Nur vier Titel zeigen eine Veränderung von mehr als 1 Prozent.

Dazu zählen Swiss Re, die mit Verlusten von 2,3 Prozent das Verliererfeld anführen. Sie hatten schon am Freitag nach der Zahlenvorlage um mehr als 5 Prozent nachgegeben und setzen nun den Sinkflug fort. Analysten revidieren nach den Zahlen ihre Erwartungen, was zum Teil zu Kurszielsenkungen führt.

Dahinter geht es mit Kühne+Nagel, Swatch und VAT mit Einbussen von 1,1 bis 1,3 Prozent am stärksten abwärts. Bei letzteren dürfte sich die US-Tech-Schwäche vom Freitag auswirken.

Klare Verluste erleiden ausserdem Logitech (-0,7%), da ein Cyberangriff auf das Unternehmen für Verunsicherung sorgt.

Das kleine Gewinnerfeld wird derweil von Novartis (+0,8%) angeführt, die sich damit deutlich besser entwickeln als die anderen beiden Schwergewichte Roche (-0,4%) und Nestlé (-0,7%).

Dahinter fallen Julius Bär (+0,7%) positiv auf. "Im Titel schlummert verborgenes Potenzial", mutmasst ein Börsianer. Immerhin sei die Aktie im April nach dem "Liberation Day" brutal abgestürzt und habe das davor gesehene Niveau im Gegensatz zu vielen anderen noch längst nicht erreicht. Rückenwind gibt auch ein bestätigtes Kursziel von 72 Franken von JP Morgan.

Aufwärts geht es erneut auch mit Richemont (+0,6%). Das Papier war am Freitag nach der Vorlage von Zahlen um fast 6 Prozent in die Höhe geschnellt.

Am breiten Markt fallen SIG mit einem Kursplus von gut 8 Prozent auf. Der Verpackungsspezialist hat einen CEO gefunden. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber habe der neue Chef Mikko Keto in seiner Amtszeit den Wert des Unternehmens verdoppelt, hiess es in der Mitteilung.

Die Papiere von Cicor notieren ebenfalls deutlich im Plus (+2,9%), nachdem der Elektronikfertiger gut gefüllte Auftragsbücher und eine starke Nachfrage aus den Bereichen Luft-, Raumfahrt und Verteidigung vermeldete.

Siegfried (-4,3%) sind hingegen nach einer Personalie bei den grössten Verlierern anzutreffen. Der langjährige CFO Reto Suter wird das Unternehmen verlassen.

rw/to