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Preisüberwacher pocht auf mehr ambulante Behandlungen

Bern (awp/sda) - In der Schweiz sollten mehr medizinische Eingriffe ambulant durchgeführt werden. Sie hinke im internationalen Vergleich trotz Bestrebungen hin zur Ambulantisierung hinterher, stellt der Preisüberwacher fest. Er fordert Vorbereitungen für die einheitliche Finanzierung aller Gesundheitsleistungen.

Für viele Eingriffe, die in anderen Ländern ambulant durchgeführt würden, gebe es in der Schweiz einen Spitaleintritt, schrieb der Preisüberwacher Stefan Meierhans in seinem Newsletter vom Donnerstag. Überdurchschnittliche Spitalkapazitäten, die kantonale Spitalplanung und falsche finanzielle Anreize seien Gründe dafür.

Um die Ambulantisierung voranzubringen, müssten mehr Eingriffe grundsätzlich ambulant durchgeführt werden und die bestehende Liste entsprechend erweitert werden, fordert Meierhans. Zudem brauche es eine nationale Planung der Gesundheitsversorgung - für die Spitalplanung sind heute die Kantone zuständig.

Kosten und Mengen aller Behandlungen - ob ambulant oder im Spital - müssten systematisch überwacht werden. Mit Anpassungen beim Basispreis müsse dafür gesorgt werden, dass Behandlungen nicht aus rein finanziellen Gründen in einem Spital erfolgten statt ambulant.

Ab 2028 wird die Efas-Reform ("Einheitliche Finanzierung ambulant und stationär") umgesetzt. Damit werden die Kosten für alle Behandlungen unter Kantonen und Krankenkassen aufgeteilt. Der Preisüberwacher fordert dazu, bestehende Strukturen in effiziente Tageskliniken oder integrierte Versorgungszentren umzuwandeln.

Im Gegenzug müssten die Überkapazitäten in den Spitälern abgebaut werden. Das Sparpotenzial von Efas sei beträchtlich, ohne dass die Qualität der Versorgung beeinträchtigt werde, hielt der Preisüberwacher in seiner Studie fest.