Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt bewegt sich am Montag mehr oder weniger seitwärts, zuletzt mit leicht positiver Tendenz. Händler sprechen von einem verhaltenen Start in den letzten Monat des Jahres. Die Stimmung sei insgesamt nicht schlecht, aber auch von Vorsicht geprägt, heisst es weiter. Zum einen würden die Bewertungen nach wie vor als eher hoch angesehen und zum anderen trübe die Sorge vor einer Zinserhöhung durch die Bank of Japan und enttäuschende Konjunkturzahlen aus China die Stimmung ein wenig ein. Auch deuteten die US-Aktien-Futures ein nachgebende Tendenz zum Handelsstart an der Wall Street an. Diese dürfte auch den Ton angeben im weiteren Verlauf.
Gestützt werden die Märkte laut Händlern nach wie vor der Hoffnung auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Derzeit wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung auf 80 bis 90 Prozent taxiert. Vor den in den kommenden Tagen erwarteten US-Konjunkturdaten dürften sich die Anleger daher vorsichtig verhalten. Dazu zählen etwa die Daten vom US-Einzelhandel, der gewerbliche ISM-Index und der PCE-Inflationsbericht für September. Zudem könnte es sein, dass, wenn das Fed die Zinsen senkt, die Anleger danach Gewinne einstreichen, meint ein Börsianer. Ob es dieses Jahr wirklich zu einem Weihnachts-Rally komme, werde sich noch weisen.
Der Leitindex SMI, der in der Spitze bis 12'878 Punkte gestiegen ist, notiert um 11.15 Uhr um 0,11 Prozent höher auf 12'847,98 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI und der breite SPI treten mit 2079,32 (+0,03%) bzw. 17'652,65 Zählern (unv.) an Ort. Im SLI halten sich Verlierer und Gewinner die Waage.
Mangels anderer Impulse sei ein Grossteil der Kursbewegungen mit Analystenkommentaren zu erklären, meint ein Händler. So etwa bei SGS (-2,5%), die im Verlauf den Rückschlag aber eindämmen können. Grund für das Minus ist RBC. Die Bank hat das Rating auf "Underperform" gesenkt. Die Aussichten für den globalen Handel verschlechterten sich und einige Megatrends in der Branche flachten ab. Es gebe bessere Alternativen, urteilten die RBC-Analysten.
Schwächer notieren zudem Partners Group (-1,2%) und Julius Bär (-0,9%) sowie Sika (-1,0%), Holcim und Amrize (je -0,8%) sowie Galderma (-1,1%).
Die Aktien der UBS (+0,1%) sind gut gehalten. Kurzzeitig geben sie allerdings stärker nach. Grund dafür war die Mitteilung, dass die Bundesanwaltschaft Anklage wegen Geldwäscherei im Zusammenhang mit der Kreditvergabe an mosambikanische Staatsunternehmen bei der Credit Suisse erhebt.
Auf der anderen Seiten ziehen VAT (+2,7%) an. Grund dafür sind positive Analystenkommentare von JPMorgan und Exane BNP. Auch Logitech (+1,8%) sind im Plus. Hier verweist ein Händler auf einen positiven Artikel in der "Finanz und Wirtschaft" als Ursache für den Kursgewinn.
Lonza (+2,1% auf 561,60 Fr.) profitieren ebenfalls von einem Analystenkommentar. So hat HSBC laut Händlern das Kursziel für den Pharmazulieferer auf 720 von 650 Franken erhöht.
Die Schwergewichte notieren inzwischen gut gehalten. Nestlé, Novartis und Roche GS ziehen zwischen 0,1 und 0,3 Prozent an.
Am breiten Markt stechen Idorsia (+10% auf 3,54 Fr.) positiv heraus. Kepler Cheuvreux hat den Titel auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.
Xlife steigen um 15 Prozent. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben einen Durchbruch bei der Früherkennung von Alzheimer erzielt.
Comet (+6,7%) sind derweil nach einer Kaufempfehlung der UBS gefragt. Die Grossbank stuft den Technologiewert neu "mit "Buy" nach zuvor "Neutral" ein.
AMS Osram (-14%) sacken hingegen ab. JPMorgan hat die Empfehlung für den Sensoren- und Lampenhersteller auf "Underweight" herabgestuft. Zudem soll das Jahr 2026 laut CEO Aldo Kamper erneut ein "Jahr des Übergangs" werden, wie dieser in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" sagte. Dies hörten Anleger eben nicht gern, meint ein Händler.
Bei Cicor (-3,6%) kommt es am Kapitalmarkttag zu Gewinnmitnahmen.
pre/rw