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Aktien Frankfurt: Herber Dämpfer zum Start in den Dezember - Airbus sacken ab

FRANKFURT (awp international) - Nach einer starken Vorwoche am deutschen Aktienmarkt droht der Start in den Dezember zu misslingen. Japans Notenbankchef trübte am Montag die zuletzt gute Anlegerstimmung. Der Leitindex Nikkei stand aufgrund von Hinweisen auf eine Leitzinserhöhung im Dezember deutlich unter Druck. Der Dax weitete die Verluste im Verlauf des Tages immer mehr aus und verlor zuletzt 1,3 Prozent auf 23.529 Zähler.

In Japan wurde eine Rede des Präsidenten der japanischen Notenbank Kazuo Ueda am Markt so interpretiert, dass die Bank of Japan bei ihrem Treffen im Dezember die Leitzinsen erhöhen könnte.

Marktanalyst Jens Klatt vom Broker XTB erläuterte die Folgen der Aussagen Uedas für die Börsen: Der japanische Yen gelte als Nullzins-Währung. Investoren verschuldeten sich folglich kostengünstig im Yen und investierten die Mittel in höher rentierende Anlagen, unter anderem in Aktien. Steige aber das Zinsniveau in Japan, kehre sich dieser "Carry Trade" um, Anleger verabschiedeten sich wieder von risikoreicheren Anlagen.

Zusätzlich belastet wurde der Dax von der schwachen Airbus -Aktie. Wegen technischer Probleme in einem Flugkontrollrechner wurde bei rund 6.000 Flugzeugen der A320-Reihe ein Software-Update nötig. Öl ins Feuer gossen neue Berichte über Qualitätsprobleme an der Hardware. Betroffen seien die Flugzeugrumpfverkleidungen bei Dutzenden Jets, berichtete die Nachrichtenagentur "Reuters". Airbus liess am Nachmittag verlauten, man habe die Ursache von Qualitätsproblemen gefunden. Airbus-Aktien haben im Dax einen Anteil von knapp 8 Prozent. Mit dem Kursverlust von 5,3 Prozent drückten sie auch auf den Leitindex. Zwischenzeitlich war der Abschlag doppelt so hoch.

Für den MDax mit den mittelgrossen deutschen Werten ging es zum Wochenbeginn um 2,1 Prozent auf 29.322 Zähler deutlich abwärts. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 hielt sich mit minus 0,7 Prozent besser.

Bei den Aktien von Rüstungsherstellern nehmen Anleger weiter Gewinne mit. Rheinmetall , Renk und Hensoldt verloren zwischen 4 und 5,4 Prozent. Die Kurse sind im bisherigen Jahresverlauf trotz der Verluste in den vergangenen Wochen zwischen rund 90 und 165 Prozent gestiegen. Papiere des Marineschiffbauers TKMS verloren 3,4 Prozent und die des Mutterkonzerns Thyssenkrupp 6,2 Prozent./bek/nas