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Aktien Schweiz Schluss: Leichte Verluste drücken SMI wieder unter 12'900

Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag leicht an Terrain eingebüsst und damit auch die gesamte Woche knapp im Minus beendet. Nach einem freundlichen Start und einem weiteren Angriff auf die Marke bei 13'000 Punkten sind die Kurse im weiteren Tagesverlauf nach und nach abgebröckelt und der SMI ist parallel zu nachgebenden US-Aktien letztlich in den roten Bereich abgerutscht, auch dank der beiden Pharmaschwergewichte. Nach zwei starken Wochen fehlten letztlich die Impulse für weitere Anschlusskäufe.

Zu Beginn hätten noch Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank im kommenden Jahr die Kurse gestützt, hiess es in Marktkreisen, da das Fed die Tür für weitere Lockerungen offen gelassen habe. Eine Reihe von Marktteilnehmern glaubt denn auch noch immer an zwei weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr, auch wenn das Fed nur eine signalisiert hatte. Später habe sich der Blick der Investoren dann aber bereits auf die kommende Woche gerichtet, wenn am Dienstag der verspätete US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird. Am kommenden Donnerstag stehen dann auch noch die Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank (EZB) bevor.

Der SMI büsste bis zum Schluss 0,14 Prozent auf 12'887,48 Punkte ein. Im Vergleich zum Schluss vom vergangenen Freitag ergab sich ein Minus von 0,4 Prozent. Der SLI der 30 wichtigsten Aktien verlor 0,05 Prozent auf 2087,68 Punkte und der breite SPI 0,05 Prozent auf 17'729,15 Punkte. Innerhalb des SLI standen 12 Verlierer 18 Gewinnern gegenüber.

Unter Druck gerieten gegen Handelsende insbesondere Logitech (-6,6%), welche im Sog der schwachen Nasdaq als klares Schlusslicht aus dem Handel gingen. Einen Tag nach der Enttäuschung über Oracle sorgte Broadcom für lange Gesichter. Der Apple - und Google-Chipzulieferer schnitt im Schlussquartal zwar besser ab als erwartet, doch kamen Äusserungen zum KI-bezogenen Auftragsbestand schlecht an. Bei Logitech war die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen nach den zwei starken Vorwochen zudem gross.

Zu Gewinnmitnahmen kam es auch bei Sandoz (-2,5%) und Richemont (-1,7%). Daneben büssten einzig noch Lonza (-1,8%) mehr als 1 Prozent ein.

Für das Minus im Gesamtmarkt waren indes vor allem die Pharma-Titel Novartis (-0,5%) und Roche (-0,4%) verantwortlich, im Gegensatz dazu hielten Nestlé das Niveau vom Vortag.

Über den gesamten Tag gesucht waren UBS (+2,5%), wenn die Titel auch im Tagesverlauf einen Teil noch stärkerer Gewinne aus der Startphase wieder hergaben. Zeitweise erreichte der Kurs bei über 35 Franken den höchsten Stand seit der Finanzkrise. Laut Händlern schürte die Aussicht auf eine mögliche Einigung in der Diskussion um die Eigenkapitalausstattung der Grossbank Hoffnungen. So habe eine Gruppe von bürgerlichen Parlamentariern einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Dieser will die vom Bundesrat vorgesehenen deutlichen Verschärfungen wieder abmildern.

Weitere Finanzwerte wie Swiss Re (+0,9%), Partners Group (+0,7%) oder Swiss Life (+0,7%) mussten bescheidenere Brötchen backen. Bei Julius Bär (unv.) half ein Analystenkommentar nur zu Beginn. ODDO BHF hat die Abdeckung des Vermögensverwalters in einer Branchenstudie mit der Empfehlung "Outperform" wieder aufgenommen.

Gesucht waren auch Schindler (+2,2%), Swisscom (+1,5%) oder - im Gegensatz zu Richemont - Swatch (+1,4%).

Im breiten Markt rückten Helvetia Baloise (+1,8%) vor. Am vergangenen Montag feierte der Erstversicherer Helvetia Baloise sein Börsendebüt als kombiniertes Unternehmen. Allerdings fiel der Empfang eher etwas unterkühlt aus, notierten die Aktien an diesem Tag zeitweise doch mit mehr als 3 Prozent im Minus. Für Rückenwind sorgte am Berichtstag die UBS mit der Erstabdeckung der Valoren mit "Buy".

Cicor (+1,6%) erholten sich nur leicht von den massiven Verlusten, die die Aktie nach der Gewinnwarnung vom Mittwoch erlitten hatte.

cf/mk