FRANKFURT (awp international) - Nach der freundlichen Tendenz zum Wochenauftakt hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag in Erwartung wichtiger US-Konjunkturdaten nachgegeben. Der Dax fiel um 0,4 Prozent auf 24.137 Punkte und rückt damit der psychologisch wichtigen 24.000-Punkte-Marke wieder näher. Der MDax der mittelgrossen Werte verlor 0,2 Prozent auf 30.153 Zähler. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,1 Prozent auf 5.736 Punkte abwärts.
In die Defensive gehen die Anleger vor den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag, die für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed neben der Inflation das zweite wichtige Kriterium sind. An diesem Dienstag wird nicht nur der Jobbericht für November veröffentlicht. Es werden auch Daten zur Beschäftigung im Oktober nachgeholt, die im Herbst wegen des teilweisen Stillstands der Regierungsbehörden im Zuge des Haushaltsstreits ausgefallen waren.
"Die letzten Wochen haben gezeigt: Gute Daten reichen nicht mehr, um die Kurse weiter steigen zu lassen. Sie müssen schon sehr gut sein. Die Messlatte der Anleger hängt hoch, und Skepsis dominiert: Übertreffen die heutigen Zahlen die Erwartungen? Jede Enttäuschung könnte die Verkäufe im Dax fortsetzen", kommentierte Analyst Jochen Stanzl von der Consorsbank.
Die Aktien von Rüstungswerten reagierten mit weiteren Kursverlusten auf die jüngsten Gespräche ein Ende des Ukraine-Krieges in Berlin, nachdem die beteiligten Seiten die Verhandlungen als Fortschritt bezeichnet hatten. Das betrifft vor allem die Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Falle eines Waffenstillstands. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj scheint sich damit abgefunden zu haben, dass ein Nato-Beitritt unrealistisch ist. Die Papiere von Rheinmetall , Renk , Hensoldt und TKMS verbuchten Kursabschläge zwischen 1,8 und 3,8 Prozent.
Für Lanxess ging es um 0,9 Prozent nach unten, nachdem die UBS ihr Anlagevotum für die Titel des Spezialchemiekonzerns von "Neutral" auf "Sell" abgestuft hatte. Der Gegenwind durch Überkapazitäten bremse die Erholung bei Lanxess, schrieb Analyst Christian Bell. Der Bewertungsaufschlag gegenüber der europäischen Konkurrenz sei nicht gerechtfertigt.
Die Anteilsscheine von Stabilus verteuerten sich um 2,7 Prozent. Das für Gasdruckfedern bekannte Unternehmen hatte Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 20 Millionen Euro angekündigt./edh/jha/