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Panzerhersteller KNDS will laut Insidern bald Pläne für IPO veröffentlichen

LONDON/FRANKFURT (awp international) - Beim deutsch-französischen Panzerhersteller KNDS verdichten sich die Hinweise auf einen Börsengang. In Zusammenarbeit mit den Banken bereite sich das in Amsterdam ansässige Unternehmen für das kommende Jahr auf eine mögliche Doppelnotierung in Paris und Frankfurt vor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Personen. Angestrebt sei dabei eine Bewertung von rund 20 Milliarden Euro. Entsprechende Pläne könnten noch in dieser Woche veröffentlicht werden, hiess es weiter, der Zeitpunkt könne sich aber auch noch ändern. KNDS wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen über einen Gang von KNDS auf das Parkett gegeben. Das Management hatte noch vor wenigen Monaten einen solchen Schritt für 2026 als realistisch bezeichnet. KNDS dürfte mit einem IPO (Initial Public Offering) auf das aktuell grosse Börsen-Interesse an Rüstungsaktien reagieren. Zugleich könnte die Ankündigung ein Dämpfer für derzeitige Spekulationen über einen Deal mit Rheinmetall sein. Wie Bloomberg bereits in der vergangenen Woche berichtet hatte, hat Rheinmetall-Chef Armin Papperger einen neuen Vorstoss für einen Einstieg bei KNDS unternommen, um so einen neuen Landverteidigungsriesen zu schaffen.

KNDS ist Hersteller des von der Ukraine gegen Russland eingesetzten Panzer Leopard 2 und gilt als eines der wichtigsten Verteidigungsunternehmen Europas. Der Panzerhersteller entstand vor einem Jahrzehnt durch die Fusion von Krauss-Maffei Wegmann und dem französischen Unternehmen Nexter. Aktuell befindet sich KNDS im Besitz der deutschen Familie hinter Krauss-Maffei Wegmann und der französischen Regierung.

Rheinmetall hatte bereits einmal Ende 2018 Gespräche mit der Wegmann-Holding über einen möglichen Einstieg bei KNDS geführt, der Vorstoss scheiterte doch an politischen und personellen Fragen. Zuletzt waren die Spekulationen über einen Einstieg wieder hochgekocht, nachdem das Bundeskartellamt ein Gemeinschaftsprojekt von Rheinmetall und KNDS für einen neuen Bundeswehr-Kampfpanzer genehmigte./tav/nas/stk