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Presse: Nestlé will 2026 mit Verkauf von Wassergeschäft beginnen

Zürich (awp) - Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé will laut einem Bericht des italienischen "Corriere della Sera" vom Freitag bereits Anfang des neuen Jahres mit dem Verkauf seiner Wassersparte beginnen. Verschiedene Private Equity-Gesellschaften hätten Interesse an einer Übernahme in die Sparte bekundet, die mit rund 5 Milliarden Euro bewertet werden könnte.

In dem Verkaufsprozess, der von der Bank Rothschild geleitet werde, gelte weiterhin die Investmentfirma PAI Partners als Favorit. Nestlé führt seit 2016 mit PAI Partners ein Gemeinschaftsunternehmen im Glacé-Geschäft unter dem Namen Froneri. Es sei nicht auszuschliessen, dass die Übernahme von Nestlé Waters einem ähnlichen Muster folgen und somit eine weitere Partnerschaft zwischen dem Schweizer Konzern und dem französischen Fonds entstehen könnte.

Ebenfalls interessiert an einem Kauf seien die US-Finanzinvestoren CD&R sowie One Rock Capital, so die italienische Zeitung. One Rock hatte im 2021 gemeinsam mit dem Investor Metropoulos die nordamerikanischen Wassermarken des Schweizer Konzerns erworben.

Über einen allfälligen Verkauf der als "Sorgenkind" geltenden Wassersparte, zu der bekannte Marken wie Perrier, San Pellegrino oder Vittel gehören, wird seit Monaten immer wieder spekuliert. Bereits im November 2024 hatte der Nahrungsmittelkonzern angekündigt, dass er Partnerschaften für die Sparte suche. Seit Anfang 2025 wird die Wassersparte zudem als separate Einheit geführt.

Vor allem in Frankreich steht das Wassergeschäft seit längerem unter Druck der Behörden wie auch von Konsumentenschützern. So soll Nestlé Waters bei ihren Marken etwa verbotene Verfahren zur Qualitätsverbesserung eingesetzt haben. Mitte Jahr war es sogar zu einer Hausdurchsuchung in der französischen Nestlé-Zentrale gekommen.

Eine Nestlé-Sprecherin erklärte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP lediglich, dass der Nahrungsmittelkonzern keinen Kommentar zu Gerüchten abgebe.

tp/to