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Fast jedes zweite deutsche Unternehmen will Preise anheben

Ein Auslaufen der Inflationswelle ist leider nicht in Sicht.

(Reuters) Fast jedes zweite deutsche Unternehmen will in den kommenden drei Monaten die Preise erhöhen. Das Barometer für die Preiserwartungen gab im August lediglich um 0,1 Punkte auf 47,5 Zähler nach, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch zu seiner monatlichen Firmenumfrage mitteilte. Besonders bei Lebensmitteln dürfte sich die Preisspirale weiter nach oben drehen: Hier erreichte der Wert 96,8 Punkte, nach 99,4 im Juli. «Ein Auslaufen der Inflationswelle ist leider nicht in Sicht», kommentierte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser die Entwicklung. Nach der Höhe der geplanten Preisänderung fragen die Forscher nicht.

Bislang sei von den Energieversorgern nur ein geringer Teil der infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine kräftig gestiegenen Börsenpreise für Strom und Erdgas an die Kunden weitergegeben worden. «Das dürfte sich in den kommenden Monaten ändern und zu zweistelligen Inflationsraten führen», sagte Wollmershäuser voraus. Im August hatte die deutsche Teuerungsrate bei 7,9% gelegen, doch sind inzwischen auch staatliche Massnahmen wie das 9-€-Ticket und der Tankrabatt ausgelaufen.

Für die Konjunktur bedeutet der erwartete Preisanstieg nichts Gutes, verringert er die Kaufkraft der Verbraucher doch weiter. «Die Verbraucher werden daher ihren Konsum einschränken, und die gesamte Wirtschaftsleistung wird in der zweiten Jahreshälfte schrumpfen», erwartet Wollmershäuser. Die Bundesregierung hat zuletzt ein neues Entlastungspaket von mindestens 65 Mrd. € geschnürt. Das reicht Experten zufolge aber nicht aus, um eine Rezession zu verhindern.

Besonders viele Bekleidungshersteller wollen dem Ifo-Institut zufolge ihre Preise heraufsetzen: der Wert stieg auf 89,2 nach 84,6 im Juli. Sehr hoch liegen die Zahlen auch in der Gastronomie (76,4), in der Betreuung von Gebäuden (76,5), bei den Herstellern von Schuhen und Lederwaren (71,2), den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen (71,3) und in den Reisebüros (69,3).

REUTERS