Simon Lue-Fong, Leiter Fixed Income Boutique bei Vontobel, erklärt die neue Ära am Bondmarkt, in der Anleger auf Risikoaufschläge statt auf Staatsanleihen setzen.

Die Kupfer-Gold-Ratio geht durch die Decke. Value-Aktien müssen seit mehr als zehn Jahren unten durch. Solche Extremsituationen bieten Chancen.

Die steigenden Renditen im Euroraum sind vom Inflationsausgleich getrieben, den die Anleger verlangen. Dies dürfte harmlos für die Wirtschaftserholung sein.

Die Teilnehmer am FuW-Börsenspiel mit Obligationen setzten auf Frankenanleihen, die zuletzt positive Erträge brachten. Sie rechnen aber mit anhaltender Unruhe.

Finnlands Notenbankchef Olli Rehn plädiert überraschend für ein Inflationsziel wie in den USA. Wie die Amerikaner soll auch die EZB zusätzlich auf Vollbeschäftigung fokussieren.

Mit Terminkontrakten auf Zinsen können Anleger spekulieren oder absichern. Derzeit verhält sich der Markt eher abwartend.

Die «Taper»-Debatte läuft bereits: Es geht um das Tempo und spätere Auslaufen der Pandemie-Notkäufe von Staatsanleihen durch die Euro-Währungshüter.

Die Rendite zehnjähriger Bundesobligationen der Eidgenossenschaft dürfte steigen, aber unter null bleiben. Eine Leitzinsänderung ist ausser Sichtweite.

Das US-Schatzamt muss dieses Jahr so viele Staatsanleihen unter die Investoren bringen wie noch nie – trotz Kaufprogramm des Fed. Der Markt wird nervös.

Gregory Peters, Leiter Multi-Sektor und Strategie bei PGIM Fixed Income, setzt auf Unternehmensanleihen und erwartet ein Bondjahr 2022.